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Traumnoten – nur ein ferner Wunsch?

1,0 er Abi-Schnitt? Dies scheint für viele Schüler ein unmögliches Ziel zu sein. Doch es ist sogar sehr gut möglich, auch für die Leute, die in der Unterstufe eher schlechtere Leistungen erbracht haben. Genau diese Erfahrung macht der Oberstufenschüler Tim Nießner und teilt sein Geheimrezept für einen brillanten Abi-Schnitt mit anderen Abiturienten/Abiturientinnen.

(ein Artikel von Valbona, Tea und Irini aus der Kursstufe)

Tim Nießner (Fotoquelle: T. Nießner)

Der vierteTeil des  neuen Formats „Makerspace“, das im Rahmen des   300-jährigen Jubiläums entstanden ist, gibt uns die lang ersehnten Antworten. Isabella Boll aus der Jahrgangsstufe 2 moderierte das digitale Interview mit dem Autor des Buches „Die geheimen Tricks der 1,0er-Schüler“, das er im Mai letzten Jahres veröffentlicht hatte.

Kurz zu seiner Vorgeschichte: Tim hatte eine Realschulempfehlung in der vierten Klasse. Dies hat ihn damals nicht davon abgehalten doch auf ein Gymnasium zu gehen. In der Unterstufe scheint die Realschulempfehlung doch nicht so verkehrt gewesen zu sein, denn seine Leistungen waren nicht gerade die Besten. Jedoch hat er angefangen sich Ziele zu setzen und sich selbst zu motivieren und somit die Schule etwas ernster zu nehmen und richtig zu lernen.

Somit erwies sich seine neue Lerneinstellung in den folgenden Jahren als erfolgreich. Sein Schnitt verbesserte sich immer mehr. Nun geht er in die Oberstufe und hat fantastische Noten. Aber wie hat er das geschafft? Er entschloss sich andere 1,0er Abiturienten zu interviewen und somit deren Tricks für ein sehr gutes Abi herauszufinden. In seinem selbstgeschriebenem Buch „Die geheimen Tricks der 1,0er-Schüler: Wie du in der Schule richtig durchstartest“ hält er seine wichtigsten Tipps fest.

Das A und O ist hierbei die Motivation. Man muss sein individuelles „Warum?“ finden, so der Autor, denn nur die Bindung an ein emotionales Ziel überwindet das ständige Aufschieben der tatsächlichen Umsetzung.

Darüber hinaus fiel ihm auf, dass nahezu alle Schüler, die er interviewt hatte, besonderen Wert auf die mündliche Mitarbeit legten. Ein Tipp, den er uns allen ans Herz legen will, ist es, die Zeit, die wir in der Schule verbringen, effektiv zu nutzen. Somit hält sich auch der heimische Aufwand in Grenzen, da der Inhalt des Unterrichts bereits in der Schule verstanden wurde.

Als letzter wichtiger Aspekt, ist die Lehrer-Schüler-Beziehung aufzuführen. Oft wissen Schüler nicht, wie sie sich gegenüber ihren Lehrern verhalten sollen. Mit einem kleinen Lächeln erklärt er, man solle Lehrer so behandeln wie alle anderen auch. Ein geschickter Trick sei hier auch der sogenannte Halo-Effekt, ein Wahrnehmungsfehler, den sich viele der 1,0er-Schüler zu nutzen machen konnten. Positive Eigenschaften sollen demnach einen größeren Eindruck hinterlassen, sodass Sympathie empfunden wird.

Je nach Ziel zahlt sich die Umsetzung der Maßnahmen aus. Am Ende des Tages zählt aber vor allem, dass man mit sich selbst zufrieden ist und nicht hinterfragt, was man besser hätte machen können.  Am wichtigsten ist die Balance zwischen Anstrengung und Erholung. Beides ist wichtig!

Im Anschluss des Vortrags konnte man Fragen stellen.

Auf die Frage, welche Themenfelder die Schule der Zukunft zusätzlich abdecken soll, nannte er beispielsweise für den Sportunterricht den Fokus mehr auf langfristig effektive sportliche Aktivitäten zu legen, von denen Schüler auch nach ihrem Schulleben profitieren. Darüber hinaus sei auf die mentale Gesundheit und das Glücklichsein Wert zu legen, da sie die Voraussetzung für alles sind, was man im Leben anstrebt. Nichts ist wichtiger, als glücklich und mit sich zufrieden zu sein.

Grundsätzlich soll nicht aus den Augen gelassen werden, dass keine überdurchschnittliche Intelligenz nötig ist, um „sehr gut“ in der Schule sein zu können.

Abschließend hält Tim fest, dass jeder für sich entscheiden muss, wie gut er sein will und wie viel er bereit ist dafür zu investieren. Oft findet die 80-20-Regel, die er auch in seinem Buch beschreibt, an Gefallen, da sie für einen geringeren Aufwand gute Ergebnisse verspricht. So sei es zum Beispiel einfacher in mehreren Fächern „gut“ zu sein, als in einem „sehr gut“.

Auch wenn der Weg zum Ziel noch so schwer zu sein scheint, sollte man es einfach versuchen.

Tim Nießner formuliert es treffend: „Träume muss man angehen.“

Irini Athanasiadou, Valbona Zekirovski, Tea Tomic  (betreut von J. Peter)

Foto: creative common

unten: Folien und Filmclip zu Tim Nießner